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blau direkt und MAXPOOL kooperieren

POOLWORLD Interview am 03.07.2023 mit Oliver Drewes, Vorstandsvorsitzender der PHÖNIX MAXPOOL Gruppe AG

Herr Drewes, was gibt es für Veränderungen bei Ihnen im Hause? Haben Sie Unternehmensanteile verkauft?

Nein. Es gab keinerlei Veränderung in den Gesellschafterstrukturen unserer Unternehmensgruppe. Weder bei der Holdinggesellschaft noch bei einer unserer Tochtergesellschaften hat sich irgendwas verändert.

Neu ist, dass wir uns als Kooperationspartner einem Verbund aus mehreren Unternehmen anschließen, der unter Federführung von blau direkt kooperierende Poolgesellschaften, Verbünde und andere Dienstleister in Zusammenarbeit vereint. Dazu zählen neben blau direkt bekanntlich die CHARTA, zeitsprung, Wifo, Insuro sowie Finanzzirkel und nun auch MAXPOOL. Alle genannten Unternehmen sind über Kooperationsverträge oder teilweise auch über Beteiligungen miteinander verbunden und bilden eine Einheit. 

Wir als MAXPOOL schließen uns diesem Verbund über einen Kooperationsvertrag an, wobei zukünftig auch unterschiedliche Beteiligungsmöglichkeiten eine interessante Option sein werden. Hierzu wird es sicherlich in einigen Jahren weitere Gespräche geben. Zudem sind wir als MAXPOOL ja schon heute neben blau direkt und Netfonds an Comparit beteiligt, um die neu erwachsende Vergleichstechnik auch als Gesellschafter mit zu begleiten. Nun wollen wir aber erst mal anfangen und die wechselseitigen Mehrwerte schaffen.

Was sind die wechselseitigen Mehrwerte, die Sie sich aus diesem Zusammenschluss versprechen?

Für MAXPOOL und unsere angebundenen Maklerbetriebe werden sich die Mehrwerte vor allem durch Technik zeigen, aber nicht nur.

Blau direkt versteht sich ja selbst als Infrastrukturdienstleister und als innovatives Technik-Haus mit hoher Massenverarbeitungskompetenz.

Wir verstehen uns als klassischen Maklerpool mit einem starken Fokus auf den Service für Maklerinnen und Makler. Wir stehen für gute Beratung in der Angebotsfindung sowie der Beantwortung und Begleitung von Fachfragen, wir liefern vertriebliche Hilfestellungen und Inspirationen und verfügen über persönliche Ansprechpartner in den Fachbereichen, die unsere Vertriebspartner bei Bedarf bis hin zur Online- oder auch Vor-Ort-Beratung des Kunden unterstützen. Selbst die Schadenfallbegleitung und Beratung des betroffenen Kunden und des Maklers ist möglich.

Das schmatzt also regelrecht zwischen den Häusern. Die zweifelsfrei extrem starke Technikkompetenz von blau direkt und der klare Fokus auf Service und Beratungsqualität bei uns im Hause ergänzen sich optimal.  

Blau direkt ist mit seiner Verwaltungstechnik und insbesondere mit seiner Datentiefe, Qualität und den Datentransfers marktweit höchst anerkannt. Da konnten und können wir als MAXPOOL nicht ausreichend gut und dauerhaft mithalten, da unser Fokus eben nicht nur auf Technik liegt. Das heißt, dass wir uns mit unserer Technik künftig auf blau direkt abstellen und wir selbst somit Unmengen an Aufwand sparen können, da die qualitativ hochwertigen Datentransfers zum und vom Versicherer und Maklerbetrieb stets der größte Kopfschmerz sind. Mit blau direkt und zusätzlich auch mit zeitsprung im Verbund versprechen wir uns ganz erhebliche Vereinfachungen für MAXPOOL und für unsere Maklerinnen und Makler noch bessere und schnellere Daten in den Systemen. Inwiefern unser MAXOFFICE in diesem Zusammenhang mit der Ameise insgesamt zusammenwächst und die Vorteile aus beiden Systemen nutzbar bleiben, erarbeiten nun die IT-Arbeitsgruppen der beiden Häuser. Das wird nun natürlich ein kontinuierlicher Prozess. Wir können uns dann zukünftig mit unseren hausinternen Ressourcen deutlich mehr auf die Themen der Bestandsveredelung und auf vertrieblich relevante Tools und Ansätze für Services konzentrieren.

Zudem bilden wir eine Einkaufsgemeinschaft im Verbund, damit die uns angebundenen Maklerbetriebe stets die bestmöglichen Konditionen der zahlreichen Produktgeber bekommen. Wir als mittelständischer Maklerpool haben es da nicht immer einfach, da bei einigen Produktgebern die jeweiligen Produktionserwartungen kaum einzuhalten sind. Zugleich haben wir mit unserem Anspruch der Unabhängigkeit und für eine bestmögliche Kundenberatung das Ziel, immer alle am Markt verfügbaren Produkte zu guten Konditionen bieten zu wollen; auch diejenigen, die eigentlich nur selten gebraucht werden.

Über eine Einkaufsgemeinschaft wird es künftig deutlich einfacher sein, überall die Erwartungen zu erfüllen und zugleich stets gute Konditionen aufrecht erhalten zu können.

MAXPOOL allein steht für rund € 20 Mio. Courtageumsatz, während wir nun im Verbund auf insgesamt € 200 Mio. Courtagevolumen zugehen und gemeinsam sicherlich auch weiterhin sehr dynamisch wachsen werden.

Aus MAXPOOL-Sicht also eine klare Erleichterung und für unsere kooperierenden Makler sicherlich eine teilweise sogar deutliche Konditionsverbesserung bei einigen Produktgebern.

Bis hierhin haben wir also deutlich zukunftsfähigere Technik mit einer deutlichen Steigerung der Datenqualität, eine Verbesserung der Einkaufskonditionen und einen MAXPOOL, der stark entlastet arbeiten und sich somit weiterhin auf die Serviceleistungen und auf Beratungsqualität konzentrieren und dies ausbauen kann. Also alles super aus Sicht eines Maklerbetriebes.

Dazu kommt noch, dass wir die Reichweite und damit sicherlich die Produktion für unseren Assekuradeur, die PHÖNIX Schutzgemeinschaft, im Verbund signifikant erhöhen. Dies führt perspektivisch zu weiteren und sicherlich stets guten Deckungskonzepten.

Ähnliches gilt für das Thema der Servicevereinbarungen zwischen Maklerbetrieben und Kunden, wofür MAXPOOL alles aus einem Guss und mit viel Service bietet und dieses Angebot ebenfalls über den Verbund ausweiten kann.

Meine Schilderungen umfassen nur die wesentlichen Mehrwerte. Zahlreiche andere Themen und Vorteile kommen bei genauerer Betrachtung noch dazu. Beispielsweise hat Wifo ein sehr starkes bAV Tool als Arbeitgeberportal und wir beim PHÖNIX Vorsorgemanagement, unserem bAV-Beratungsinstitut, haben hierzu Bedarf, passende Unternehmen und natürlich die dazugehörigen Fachleute bei uns im Hause. 

Woher kommt der Sinneswandel? Bislang hatte MAXPOOL doch eher die Philosophie, alle wesentlichen Arbeitsinhalte unbedingt hausintern und alleine stemmen zu wollen.

Das stimmt im Grunde. Allerdings hat sich der Markt der Maklerpools und Abwickler in den letzten circa drei Jahren ganz massiv verändert. Erst bildete der ohnehin schon sehr große Marktführer aus München eine Einheit mit einem Equity Fonds und beschaffte sich somit praktisch unbegrenzte Mittel. Zwei weitere Akteure der Branche sind börsennotiert und verfügen sicherlich ebenfalls über beachtliche finanzielle Möglichkeiten.

Und blau direkt bildete den Verbund, nahm ebenfalls einen Investor mit auf und verfügt auch über Ressourcen und Mittel, die wir bei MAXPOOL nicht kennen.

Natürlich ist es als Unternehmen immer besser, ganz allein entscheiden und agieren zu können. Aber im Lichte dieser Entwicklung ist das aus meiner Sicht offengesagt chancenlos, sich weiterhin im Rennen der Technik an die Spitze zu bringen und sich dort dauerhaft zu halten. MAXPOOL hat eine circa 10-köpfige IT-Abteilung, in der im Wesentlichen nur drei Leute richtig als Programmierer arbeiten. Ich weiß nicht, wie viele Menschen mit IT und Technik bei den großen vier Wettbewerbern jeweils befasst sind. Vermutlich sind es hunderte…

Das ist ein Rennen, in dem wir nüchtern betrachtet mit unseren hauseigenen Mitteln perspektivisch keine Chance haben. Daher möchten wir aufhören, bei diesem Technikrennen mitzufahren und uns sosehr auf den technischen Ablauf zu fokussieren. Wir konzentrieren uns stattdessen auf unsere zweifelfrei bestehenden Stärken. Also auf Service, Beistand für Makler und Kunden, Qualität, Produktauswahl, Fachlichkeit, Bestandsveredelung, Unabhängigkeit und auf unsere eigenen Produkte und Vertriebsideen. Natürlich auch auf technische Ansätze, aber eben mehr auf vertrieblich geprägte Funktionen.

Wir stemmen uns also nicht mehr gegen die anderen und viel größeren Big Player, sondern wir verbünden uns mit demjenigen Verbund, der am besten zu uns passt und den wir mit unseren Services auch am besten bereichern. Und das sind blau direkt und die genannten Partner.

Wir behalten unseren Fokus auf den kleinen und mittelständischen Maklerbetrieb und bieten somit weiterhin den Service, den man von uns kennt. Über den Zusammenschluss optimieren wir analog zu den vier ganz großen Playern Technik und Einkaufskonditionen. Aus meiner Sicht eine perfekte Lösung, solange wir unsere Unabhängigkeit hinsichtlich Vertrieb und Produktauswahl bewahren, wofür ich natürlich stets persönlich sehr leidenschaftlich einstehe.

Ich glaube, ich kann die These in den Raum stellen, dass sich die großen Wettbewerber in den letzten Jahren vor allem auf große Vertriebe, Banken und Großmakler konzentriert haben. Wir bei MAXPOOL haben unseren Fokus stets auf kleine und mittelständige Makler gerichtet und gehalten. Größere Vertriebe sind bei uns nur vereinzelt und wir kennen unsere Kooperationspartner größtenteils mit Gesicht und Namen. Es war nie unser verfolgtes Ziel, schnell und anonym und mit geringen Margen zu wachsen. Sicherlich ein Grund, weshalb wir nicht vergleichbar dynamisch mit den Wettbewerbern mitgewachsen sind. War das ein Fehler? Unternehmensstrategisch sicherlich schon, weil wir als MAXPOOL heute erheblich umsatzkleiner sind als andere Wettbewerber, aber ich bereue dennoch nichts. Aus meiner Sicht haben wir diesen Nachteil der fehlenden Größe mit der jetzigen Entscheidung, dem Zusammenschluss an Unternehmen beizutreten, geheilt und die erwachsenden Nachteile somit abgefangen.

Damit können und wollen wir unserer bisherigen Ausrichtung auch in Zukunft weiterhin treu bleiben. Als Service-Maklerpool mit dem Slogan „Verantwortung verbindet“. Dieser Slogan war immer und er ist auch in Zukunft weiterhin sehr ernst gemeint. Wir haben stets das Wohl der versicherten Kunden im Blick und wir richten uns an Maklerbetriebe, denen wir mit unseren Services Hilfestellung und Mehrwerte liefern können. Das können wir zweifelsfrei deutlich besser als viele Wettbewerber am Markt. Und ich freue mich darauf, dass wir uns nun wieder verstärkt auf diese Ausrichtung konzentrieren können und unserer Philosophie treu bleiben.

MAXPOOL stand und steht immer sehr stark für das Schlagwort „Unabhängigkeit“. Was denken Sie darüber, wenn es im Verbund oder im Hause von blau direkt mal komische Entscheidungen oder irgendwelche Vorgaben geben sollte. Ist das ausgeschlossen?

Wir sind in unserer Unabhängigkeit in keiner denkbaren Weise eingeschränkt.

Wir sind ein Kooperationspartner in einem Verbund. Sollten wir es einmal mit irritierenden Vorgaben oder mit Einschränkungen im Verbund oder in der Technik zu tun haben, dann verbürge ich mich persönlich dafür, dass wir nichts dergleichen mitmachen werden. Wer mich näher kennt, der weiß sicherlich auch, dass ich bei solchen Themen maximal streitbar und emotional wäre und dass so etwas keinesfalls denkbar ist, solange ich Verantwortung trage. Gleiches gilt übrigens für meinen Kollegen Kevin Jürgens und sicherlich für die gesamte Leitungsebene bei MAXPOOL.

Im Herzen und durch meine Ausbildung bin ich selbst ein zutiefst überzeugter Versicherungsmakler, wenngleich MAXPOOL ein Maklerpool ist. Und wir sind hier in einem Traditionsunternehmen praktisch im 107. Geschäftsjahr tätig. An diesen Dingen wird sich nichts ändern, nur weil wir unsere Technik nun anders abwickeln als bisher und weil wir im Verbund mit anderen Unternehmen kooperieren.

Wenn ich nicht mehr unabhängig und zum Wohle des Kunden arbeiten könnte, würde ich wahlweise in den ungebremsten Nahkampfmodus gehen, mir am selben Tag einen anderen Job suchen oder morgens einfach nicht mehr aufstehen.

Aber gut, diese Frage wird sich nicht stellen. Auch bei blau direkt und den Partnern, soweit ich sie kenne, steht aus meiner Sicht die absolute Produktunabhängigkeit voll im Fokus.

Generell gilt ja auch für die strategische Entscheidung zu einer Partnerschaft in unserer Branche ein Punkt, zu dem ich gern noch etwas anfügen würde und das ist die Übertragbarkeit.

Es heißt ja immer, dass ein Maklerbetrieb, der sich einem Maklerpool anschließt, praktisch abhängig von diesem Pool sei. Aber stimmt das eigentlich? Ich meine rückblickend vielleicht schon etwas. Aber mal ganz objektiv: Wie schwierig waren Bestandsübertragungen noch vor 5 Jahren? Zugegeben, das war nicht ganz einfach. Bestandsübertragungen heute? Schon deutlich einfacher. Bestandsübertragung in 5 Jahren? Vermutlich überhaupt kein Problem mehr.

Das ist das Gute, was wir durch Schnittstellentechnik und Datentransfers erreicht haben. Seinen Dienstleister oder Pool zu wechseln, wird für Maklerbetriebe immer einfacher und ist jederzeit in alle Richtungen möglich.

Nochmal zu dem Thema der Geschäftsanteile. Aktuell haben Sie keine Anteile der Gruppe an blau direkt verkauft. Bleiben Sie dauerhaft alleiniger Inhaber der PHÖNIX MAXPOOL Gruppe?

Das bin ich ja gar nicht. Es ist ja bekannt, dass wir seit 2017 im Wesentlichen die Aufteilung der Anteile in Höhe von 56% bei mir und 44% bei meinem sehr wertgeschätzten Partner namens Chakroun haben. Damals war ja mein Vater leider verstorben.

Herrn Chakroun bezeichne ich als meinen guten Freund. Er ist eine Privatperson aus der Schweiz, der seinerzeit als Investor bei uns eingestiegen war. Eigentlich nur mit einem Investitionshorizont von 5 bis 10 Jahren, obgleich Herr Chakroun zugleich zu den entspanntesten Menschen zählt, die ich kenne.

Der Kooperationsvertrag mit blau direkt sieht über die Zusammenarbeit hinaus Optionen vor, die aber auch auf der Hand liegen. Beispielsweise können wir unsere Anteile nicht an einen anderen Wettbewerber verkaufen, nachdem wir mithilfe des Verbundes um blau direkt stark angewachsen sind. Es ist stattdessen insgesamt denkbar und eine beidseitig gewollte Option, dass blau direkt sich bei MAXPOOL irgendwann beteiligt, sofern die Zusammenarbeit auch wirklich wie von uns gemeinsam erwartet funktioniert. Daher wurde mit dem Abschluss der Kooperationsvereinbarung auch eine entsprechende Anfrage an das Bundeskartellamt gestellt, um hierzu regulatorische Klarheit zu haben.  

Bei dem bewegten Markt der heutigen Zeit kann man aus meiner Sicht überhaupt nichts mehr mit 100-prozentiger Sicherheit über mehrere Jahre vorhersagen.

Mit Sicherheit kann ich also nur für meinen 56 % Anteil sprechen und sagen, dass ich im Moment nichts verkauft habe und ich dies aus heutiger Sicht auch in Zukunft nicht tun möchte.

Ab wann ändern sich im Hause MAXPOOL die Dinge, wie zum Beispiel Technik und Konditionen, und wird es einen Stellenabbau geben?

Kurzfristig ändert sich überhaupt nichts. Der Zusammenschluss wird nun natürlich aus Sicht unserer Maklerinnen und Makler ein schleichender Prozess und wir werden viele Detailfragen zwischen den Häusern mithilfe von mehreren internen Arbeitsgruppen in Ruhe zu klären haben. Das Zielbild ist ja klar: Wir wollen die kompletten technischen Features von blau direkt und den Partnern allen Maklerinnen und Maklern von MAXPOOL bieten, und zugleich die guten Funktionen aus der MAXPOOL-Welt erhalten und in die andere Richtung für die Partner ausbauen. Um im Ergebnis eine grandiose Technik und einen Service der Spitzenklasse zu bieten. Dieser Prozess wird sicherlich mehrere Monate brauchen und natürlich laufen die Geschäfte in der Zwischenzeit absolut unverändert weiter.

In diesem Zusammenhang sehe ich im Hause MAXPOOL im Übrigen auch keinen Stellenabbau. Sicherlich werden sich die Aufgaben an einigen Arbeitsplätzen etwas verändern und sich mehr in Richtung Service oder auf unternehmensübergreifende Tätigkeiten verschieben. Ich kann im Moment wirklich noch nicht sagen, was an Aufgabenbereichen zu optimieren geht und wie. Aber hier schließen sich ja Unternehmen in einer Kooperation zusammen, die am gleichen Markt mit Fachkräftemangel stets auf der verzweifelten Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind. Unternehmen, die alle für sich genommen und auch im Verbund dynamische Wachstumspläne haben. Wie schon gesagt, es wird ja keine wirklich kurzfristigen Veränderungen geben. Vielmehr stehen wir vor Prozessen der Umstellung und der Optimierung, die sich über einen längeren Zeitraum hinziehen werden. Insofern bedarf es sicherlich einer gewissen Aufgeschlossenheit für neue Aufgaben und auch eine Veränderungsbereitschaft in einigen Bereichen. MAXPOOL unterzieht seine Arbeitsweise einem Veränderungsprozess und konzentriert sich auf seine Stärken. Aus meiner Sicht ist dieser Prozess sehr positiv und für jeden einzelnen Mitarbeiter mit erheblichen Chancen verbunden.

Okay, letzte Frage: Oliver Pradetto aus dem Hause blau direkt und Oliver Drewes aus dem Hause MAXPOOL waren nicht immer die besten Freunde, was ja teilweise sogar zu öffentlichen Schlagabtauschen geführt hat. Was hat sich geändert?

Ich könnte es mir leicht machen und sagen, dass Oliver Pradetto ja praktisch operativ bei blau direkt ausgetreten ist und er daher den Zusammenschluss im Grunde nicht gefährden konnte. Aber das Gegenteil ist richtig.

Ja, Oliver Pradetto und ich hatten unsere Themen mit gegenteiligen Meinungen und ich denke da auch gleich wieder an eine peinliche Fotomontage mit vermeintlich entkleideten Poolchefs zurück und rolle dabei mit den Augen.

In Wahrheit ist es aus meiner Sicht so, dass Herr Pradetto und ich uns persönlich wohl immer sehr mochten, aber grundlegend verschiedene Ansichten zum Thema Marketing hatten. Er wollte vielfach die Schlagzeilen beherrschen und auch mit ungewöhnlichen Mitteln und gewagten Thesen die Aufmerksamkeit der Branche erreichen. Irgendwie hat ihm der Erfolg von blau direkt ja auch rückblickend Recht gegeben. Er hat sehr vieles sehr gut gemacht.

Gleichwohl ich diesen Stil auch heute noch nicht befürworte, war es Oliver Pradetto, der mit mir und mit MAXPOOL das Gespräch gesucht hat. Wir haben gemeinsam die wechselseitigen Vorteile und die Symbiose aus Technik und Service aus dieser Kooperation erarbeitet und besprochen und den Zusammenschluss vereinbart.

Damit möchte ich die konstruktiven Gespräche mit Lars Drückhammer, Oliver Lang und Hannes Heilenkötter keinesfalls abwerten, aber die Initialzündung hatten Oliver Pradetto und ich unter vier Augen, was für die Beziehung zwischen den Häusern auch sicherlich wichtig war. Ich wertschätze die Geschäftsleitung von blau direkt insgesamt sehr und ich bin dankbar für die konstruktiven Gespräche und für den jetzt erfolgten Zusammenschluss auf Augenhöhe. Obwohl MAXPOOL im Umsatz deutlich kleiner ist als blau direkt, sind wir im Gesamtverbund ein gewichtiger Partner und werden sicherlich auch zur zukünftigen Weiterentwicklung einen entscheidenden Anteil beisteuern. In vielerlei Hinsicht.

Im Übrigen freue ich mich auch auf eine Vertiefung der Zusammenarbeit mit Wifo und den anderen Partnern und auf das, was bei Comparit hinsichtlich Vergleichstechnik bald entsteht.

Es ist insgesamt ein sehr guter Zusammenschluss von guten Unternehmen und wir fühlen uns als Familienmitglied in dem Gesamtverbund schon heute sehr wohl. Wir freuen uns auf die künftige Entwicklung der Gruppe.

Veröffentlicht am 03.07.2023

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